Wegen euch!
Und weil ich schon immer viel zu sagen hatte.
Es ist mir ein inneres Bedürfnis, dass es Menschen gut geht.
Und ich finde, jeder Mensch hat eine gute Zeremonie verdient.
Als ich mich mit dem Beruf Rednerin beschäftigt habe, kamen mir dabei immer nur freie Trauungen in den Sinn. Mein Anspruch war es, für das Hochzeitspaar eine sehr schöne und persönliche Zeremonie zu gestalten, ohne abgedroschene Floskeln. Mir war es wichtig, eine gute Ausbildung zu erhalten. Und als ich dann erfahren habe, dass es sogar eine Ausbildung mit IHK-Abschluss gibt, da war ich mir sicher, dass nur diese Ausbildung mit Zertifikat für mich infrage kommt.
Ich habe mit jeder Stunde der Ausbildung immer mehr gemerkt: Das ist hier Berufung!! Ich bin aufgegangen wie eine Blüte im Frühling.
Endlich kann ich sein, wie ich bin.
Endlich kann ich meinen reichen Wortschatz einsetzen.
Endlich kann ich mein Schreibtalent nutzen, um schöne Worte niederzuschreiben.
Die Ausbildung umfasste auch die Zeremonien für eine Beisetzung und für ein Kinderwillkommensfest.
Naja, dachte ich, vielleicht. Aber abgeholt hat mich das nicht. Vor Beisetzungen hatte ich sogar fast schon Angst. Bei meiner Empathie hatte ich Sorge, dass sich die Trauer auf mich überträgt und ich dann Tränenaufgelöst vor den Angehörigen stehe.
Zur Prüfungsvorbereitung bekamen alle Kurteilnehmer dann Videos von jeder Art von Gesprächen für eine Rede zur Verfügung gestellt. Für mich war immer klar: Ich mache freie Trauungen. Also habe ich eine Rede für ein Hochzeitspaar geschrieben.
Ein Tag vor der Prüfung konnten wir alle unsere Rede den Ausbildern und anderen angehenden freien Rednern vortragen. Als ich dann die erste Rede für eine Beisetzung gehört habe……du meine Güte…..war das schön. Das war sogar so schön, dass ich kurzfristig überlegt habe, eine neue Rede für eine Beisetzung zu schreiben. Da aber die Prüfung bereits am nächsten Tag war, war es unmöglich.
Was soll ich sagen? Ich habe die Prüfung sehr gut bestanden. Erleichtert habe ich dann den Heimweg angetreten.
Aber noch während der Ausbildung hatte ich beschlossen, auch den Abschluss der WKO-Prüfung zur Personenzertifizierung zu machen. Da musste ich eine andere Rede als für eine freie Trauung schreiben. Endlich konnte ich mich an einer Beerdigungsrede wagen. Und natürlich habe ich auch diese Prüfung sehr gut bestanden.
Inzwischen mache ich jede Zeremonie sehr gern. Auch das Kinderwillkommensfest. Ich habe inzwischen einige gemacht und es war immer wundervoll. Die Eltern, die so ein Fest haben möchte, sind alle unglaublich modern eingestellt, mit einem sehr großen Schuss Empathie und Herz. Daher freue ich mich über jedes Kinderwillkommensfest, dass ich abhalten kann.
Über Beisetzungen müssen wir eigentlich nicht sprechen. Jede Beisetzung ist anders. Jedes Gespräch mit Angehörigen ist anders. Aber jedes Mal für mich eine Bereicherung. Und jede Beisetzung bekommt mein volles Herz.
Freie Trauungen sind mir immer noch sehr wichtig. Die Arbeit mit dem Hochzeitspaar macht sehr viel Spaß. Und da ich jemand bin, der seine Leute gerne verwöhnt, blühe ich hier gerade zu auf. Für jedes Paar wird gebastelt, jedes Paar bekommt kleine Geschenke, jedes Paar bekommt die passende Zeremonie. Und da ich mich nicht nur hinstelle und über das Paar rede, habe ich oft auch für die Rede noch eine Überraschung dabei.
Und dass ich mit Wikingerhochzeiten ein Hobby von mir mit einer freien Trauung kombinieren kann, freut mich noch mehr. Egal, ob authentisch nach nordischen Riten oder ob es eine freie Trauung mit nordischen Elementen wird. Hier bin ich noch einmal als nordische Vermittlerin zwischen den Göttern und Paar in einer ganz besonderen Rolle.